Ivo Schnyder
Arbeitsgruppe Mensch und Hochschule
Linthgut Nord CH -  8782 Rüti GL

Was will die Arbeitsgruppe Mensch und Hochschule?

Es ist erstaunlich, wieviel heute für den Wettkampfsport unternommen wird. Und was wird für unser Bildungswesen getan? Hinter dem mangelnden Bildungswesen steht unsere einseitige Gesellschaft. Dass mit unseren Hochschulen etwas nicht stimmt, begreift heute zum Glück jeder Mensch mit gesundem Verstand.

Der deutsche SPD-Politiker Peter Glotz bestätigt, dass er das Problem erkennt, wenn er sagt, die Krise der Hochschulen werde zur Zeit noch als ein Politikum dritten und vierten Ranges angesehen, und dies werde sich rächen.

Warum ist Mitmenschlichkeit, Wahrheitsliebe und Denkfähigkeit bei vielen Hochschulabsolventen so schwach entwickelt? Diese Frage stellen immer mehr gesund denkende Menschen. Sie wird hier nur ansatzweise beantwortet. In seinem Buch "Aus dem Nichts" schreibt der Nobelpreisträger für Physik 1986, Gerd Benning, er erinnere sich mit Grausen an die eigene Studienzeit, denn es sei alles darauf ausgerichtet gewesen, die Gefühle auszutreiben.

Leider gelingt diese Gefühlsaustreibung bei sehr vielen Studierenden. Dadurch ist der Boden für das wichtigste Instrument, für die Gefühlsintelligenz und die Bildung der Denkfähigkeit entzogen. Die Gefühlsintelligenz setzt sich zusammen aus dem zarten oberen Gefühlsbereich (Herzgefühl) und der mechanistischen Intelligenz. Es ist nicht möglich, einen gesunden Verstand zu besitzen, ohne eine normal entwickelte Gefühlsintelligenz. Ein hochentwickeltes Denkvermögen, das befähigt ist, egoismusfrei und bildungebunden zu denken (d.h. mit Gedankeninhalten und Ideen umzugehen), ist nur dank einer sehr gut ausgebildeten Gefühlsintelligenz möglich. Gerade diese müssten unsere Akademiker besitzen. Wann werden unsere Hochschulen endlich nach dieser Erkenntnis zu unterrichten beginnen?

Die Arbeitsgruppe Mensch und Hochschule beschäftigt sich mit diesen Fragen und versucht, neue Wege für eine ganzheitliche Bildung des Menschen aufzuzeigen. Sie wurde letzten Frühling von drei Zimmerleuten ins Leben gerufen und trifft sich etwa einmal jährlich. Ihre Gründer haben im Leben erfahren, wie schwierig es ist, mit sehr gut geschulten Leuten umzugehen, wenn diesen die Gefühlsintelligenz fehlt. Mit dieser AG wollen sie einen kleinen Beitrag zu unserer Gesellschaftsentwicklung leisten. Es ist eine gemeinnützige Gruppe, die an keine religiöse oder politische Gruppierung gebunden ist.

Der Mitbegründer dieser AG Ivo Schnyder musste wegen eines militärischen Schiessunfallleidens schon frühzeitig den Beruf als Zimmermann aufgeben. Er kann heute noch hobbymässig als Schriftsteller für Unfallverhütung, Sport und Philosophie tätig sein. In seiner neuesten Schrift "Philosophie der Intelligenz" (Bergrose Verlag), hat er das Wesentliche des Werdeganges für die Schulung unseres Denkvermögens und der Entwicklung der Gefühlsintelligenz aufgezeigt. Sein Beispiel zeigt, wie aus einem einfachen Versicherungsfall ein jahrzehntelanger Streitfall mit fünf Gerichtsverfahren wurde, nur weil die meisten Hauptbeteiligten - Ärzte, Juristen und Bundesrichter des Eidg. Versicherungsgerichts - nicht die nötige Gefühlsintelligenz besitzen, um sich der wahren Sachlage zu stellen und sogar vor Fälschungen nicht zurückschreckten. Obwohl schon nahezu 100 Gelehrte beigezogen wurden, ist der Fall noch nicht beendet. Peter Fiechter, lic.oec.publ., Leiter eines Unternehmens und Divisionsrichter meint, dass gerade dieser Fall aufzeige, dass vielen Akademikern die Wahrheitsliebe ebenso fehle, wie das praktisch logische Denken.

Menschen, die bei dieser Arbeitsgruppe mitmachen und an deren Dienst an der Mit- und Nachwelt mithelfen wollen, sind herzlich willkommen. Der erste Jahresbeitrag ist Fr. 65.-, ab dem 2. Jahr kostet er Fr. 50.-. Für nähere Informationen können Sie sich an obige Adresse wenden. 

November 1998

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